Titel: Liebesfluch
Blue hat ihren Wunschplatz für das
geplantes Au-Pair-Jahr bekommen: bei einer Familie in Deutschland, im Odenwald.
Für ein Mädchen aus Las Vegas scheint dies eine ungewöhnliche Wahl zu sein und
auch ihre beste Freundin kann nicht verstehen, wie Blue diesen Ort der
wunderschönen, aufregenden Stadt der Liebe, Paris, vorziehen konnte.
Doch Blue ist sich ihrer
Entscheidung vollkommen sicher – allein schon wegen ihrer geliebten Oma. Diese
hat nämlich vor vielen Jahren im Odenwald gelebt, bevor sie in die USA auswanderte.
Sie hat hier ihre große Liebe gefunden, die sie nie vergessen konnte – und Blue
möchte sich für ihre Oma auf die Suche nach dem Mann machen.
Schnell merkt Blue, dass der
Odenwald ganz und gar nicht so langweilig ist, wie es sein Ruf meinen lässt. In
ihrer Gast-Familie passiert eine Katastrophe nach der anderen. Und dann lernt
sie noch zwei hübsche junge Männer kennen: Ju
und Felix. Beide schmeicheln dem Mädchen aus Las Vegas, was Blue nicht
kalt lässt. Sie ist begeistert nach so kurzer Zeit Freunde gefunden zu haben
und hatte dies zunächst so gar nicht von diesem Ort erwartet. Doch etwas
merkwürdig sind die beiden dann doch..
Und nicht nur die. Blue stößt
auf immer mehr merkwürdige Angelegenheiten.. sie findet Zeitungsartikel, die
sie das Fürchten lehren und die kurz darauf verschwinden. Sie fühlt sich nicht sicher
in ihrem neuen Zuhause.. zu Recht? Nicht nur Blue scheint in Gefahr zu sein, sondern
auch die Kinder ihrer Gast-Familie, die sie doch eigentlich umsorgen soll..
Neben der Perspektive von Blue,
die den größten Teil des Buches ausmacht, kommt die Perspektive von „Er“, immer
Mal wieder mit einem Kapitel dazwischen geschoben. Und dann gibt es noch vor
Beginn eines jeden Kapitels einen kleinen Abschnitt, kursiv gedruckt und
dadurch vom Rest abgegrenzt. Dieser Abschnitt steht nicht alleine, sondern wird
in jedem neuen Kapitel fortgesetzt. Es wirkt wie ein Brief. Wessen Perspektive
das ist? Das werde ich hier nicht verraten. Nur so viel: es wird schnell klar,
dass hier eine spannende Geschichte zugrunde liegt und man kann alleine schon
deshalb nicht zu lesen aufhören, weil man wissen möchte, wie der Brief sich
fortsetzt.
Mir hat diese Verflechtung des
Briefs in die Geschichte stilistisch sehr gut gefallen. – Ebenso wie der Kern der
Geschichte. Die Idee, die dahinter steht, ist wirklich ungewöhnlich und
überraschend.
Ich kann das Buch wirklich nur
empfehlen. Es ist super zum Entspannen, da es sich schnell und flüssig liest.
Gleichzeitig ist es aber keine zu seichte Literatur: es ist ein Jugend-Thriller
und deshalb umso fesselnder und die Thematik, die dem ganzen zugrunde liegt, ist
wirklich tiefgründig und erschreckend.
Auch der Humor kommt nicht zu
kurz. Charmant sind allein schon Blues Sprachkenntnisse – sie kann zwar bereits
sehr gut Deutsch sprechen, doch manche Redewendungen sind ihr dann eben doch
nicht bekannt. So wundert sie sich beispielsweise, wo ihre Gast-Eltern ein Kind
verlieren konnten – und versteht erst später, dass „verloren“ auch „tot“
bedeuten kann.
Das Genre des Jugend-Thrillers
ist keins, das mir allzu bekannt ist. Bei Jugendbüchern fiel meine Wahl bisher meistens
auf die romantischen. Zu Unrecht :)
Übrigens ist ein bisschen
Romantik hier natürlich auch dabei und bei einem Roman, der von einem
Teenie-Leben erzählt, wohl auch gar nicht wegzudenken :) Generell finde ich ja,
dass in Büchern ohne eine kleine Romanze, etwas fehlt!
„Liebesfluch“ war mein erstes
Buch von Beatrix Gurian und jetzt freue ich mich umso mehr, die Autorin am
Samstag kennenlernen zu dürfen :) Da werde ich an einem Blogger-Workshop des
Arena-Verlags teilnehmen, wo sie anwesend ist und uns einen Einblick in den
Werdegang eines Buches gewährt. Ich bin gespannt!
Bitte seid euch aber sicher,
dass diese Tatsache, keinen Einfluss auf meine Bewertung des Buches hat. Ich
werde ja in keiner Weise dafür bezahlt, was ich hier schreibe. Es ist ganz
allein und ausschließlich meine Meinung!
4,5/5 Punkte
Kennt ihr Beatrix Gurian?
xoxo, Ann-Christin
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