Donnerstag, 10. September 2015

gelesen: "Crossfire. Versuchung" von Sylvia Day

Titel: Crossfire. Versuchung
Autorin: Sylvia Day
Verlag: Heyne Verlag
Seitenzahl: 416
Preis: 9,99€



Eva hat hier Studium erfolgreich beendet und zieht nach New York, wo sie ihren ersten Job gefunden hat. Sie wird in einer bekannten Marketing-Agentur arbeiten und ist schon voller Vorfreude.
Die Wohnung teilt Eva mit ihrem besten Freund Cary, ein schöner Mann, ein Model. Die beiden kennen sich schon sehr lange, sie haben sich in einer schweren Zeit kennengelernt und diese gemeinsam überstanden. Sie kennen sich gegenseitig von der schlimmsten Seite, können uneingeschränkt offen und ehrlich zueinander sein und lieben sich wie Geschwister.

Eva will an ihrem ersten Arbeitstag gut vorbereitet sein, sie läuft ihren Arbeitsweg deshalb zum Testen am Vortag ab, betritt das Gebäude – und stößt direkt auf Gideon Cross, der sie sofort in seinen Bann zieht. Er arbeitet im selben Gebäude – es gehört ihm zudem. Eva ist von Gideons Schönheit überwältigt..und auch für ihn bleibt diese Begegnung auf ähnliche Weise in Erinnerung. Schon am ersten Arbeitstag sehen die beiden sich wieder und dies soll nicht das letzte Mal sein, dank der wenig zurückhaltenden Art Gideons. Eher uncharmant beginnt er auf Eva einzugehen..

Beide sind offen für ein sexuelles Verhältnis und gleichermaßen an einer darüber hinausgehenden Beziehung wenig interessiert, so war es schon immer. Doch bald wird klar, dass ihre gegenseitige Leidenschaft darüber hinausgeht.
Natürlich sind bereits beim Lesen des Klappentextes die Parallel zu Shades of Grey unübersehbar – scheinbar! Eine junge Frau, die gerade ihr Studium beendet hat, in eine neue Wohnung, eine neue Stadt zieht, dort ihren ersten Job hat. Der wunderschöne, reiche Mann, bei dem sofort klar ist, dass er etwas abgefuckt ist. Die rein sexuelle Beziehung, die zwischen den beiden beginnt..
Ich möchte hier ganz deutlich das „scheinbar“ betonen, da meiner Meinung nach doch große Unterschiede dazwischen liegen. Klar, diese Grundbedingungen sind ähnlich. Doch gibt es dieses Konzept ja nicht nur zwei Mal sondern ist in so vielen weiteren Büchern zu finden. Dennoch werden diese beiden immer wieder verglichen, wohl auch da sie recht zeitgleich erschienen sind und wegen des Hypes, den es zu diesem Zeitpunkt um solche erotische Literatur gab.

Die Meinung, die ich bisher gehört habe, gingen immer in die Richtung, dass Crossfire viel besser ist. Kein Wunder, bei all den Grey-Hassern. Ich habe mich deshalb sehr darauf gefreut – Shades of Grey mochte ich super gerne, jetzt ein ähnliches Buch, das noch besser sein soll..aber nein, hier sollte ich enttäuscht werden. Ich bevorzuge Shades of Grey!

Natürlich ist immer zu bedenken, dass es sich bei den Büchern um welche aus dem Genre Erotik handelt, deshalb ist es auch einfach falsch, sich über eine große Anzahl von Sex-Szenen zu beschweren. Aber meiner Meinung nach wird in Crossfire dennoch damit übertrieben. Ich habe es im Verhältnis 90:10 (Sexszenen:Story) empfunden. Mag sein, dass es nicht ganz so ist, meiner Empfindung nach war es aber so. Und: jedes Problem, das in der Beziehung von Eva und Gideon auftaucht, wird mit Sex „gelöst“. Sex ist hier die Lösung von allem. Und Eva hat ständig pralle, schmerzende Brüste.

Von SM ist hier nicht wirklich etwas zu finden, was keinesfalls schlimm wäre – doof hingegen fand ich, dass es dennoch versucht wird "einzuschieben" und das dann eher ungekonnt. An wenigen Stellen redet Gideon etwas Unsinniges von „Kontrolle“ und „Unterwerfung“. So als wär hier versucht worden, etwas von dem Erfolgskonzept von Shades of Grey einfließen zu lassen.

Zu den Charakteren: auch die haben mir leider nicht so gut gefallen. Für mich kam nichts von der angeblichen Attraktivität und Schönheit von Gideon rüber. In meiner Vorstellung ist er ein Mann, den ich nicht begehren könnte, weder vom Äußeren, noch vom Inneren. Auch Eva mag ich nicht so besonders. Sie ist reich und – obwohl sie immer so tut, als sei das Gegenteil der Fall – lässt sie das in meinen Augen immer raushängen. Nicht falsch verstehen: Ich mag es sogar gerne, wenn die Charaktere reich sind. Es macht Spaß in deren Welt einzutauchen. Was mir bei Eva eben nicht gefällt, ist einfach nur, dass sie nicht dazu steht und es trotzdem durchgehend ausnutzt.

Ich möchte aber auch gerne noch einen positiven Aspekt erwähnen: Die Story drum herum hat Potential. Sie gefällt mir, doch kommt sie einfach viel zu kurz. Mag sein, dass sich dies im zweiten Teil ändert..doch dass ich das erfahren werde, ist eher unwahrscheinlich. Im Moment plane ich nicht die Fortsetzung zu lesen.

2,5/5 Punkte

xoxo, Ann-Christin



Edit: Ich spreche hier regelmäßig von dem "Nachklang" eines Buches. Das Gefühl, das sich bei mir einstellt, wenn ich im Nachhinein an das Buch denke. Und der ist durchaus viel positiver als mein Beitrag, den ich hier verfasst habe, vermuten lässt. Mittlerweile habe ich doch Lust bekommen, dem zweiten Teil eine Chance zu geben, wenn auch nicht sofort.
Wenn mich die Reihe doch noch überzeugen könnte, wäre es umso schöner, wo es ja mittlerweile schon 4 Bände gibt :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen