Freitag, 19. Dezember 2014

gelesen & gesehen: "Ich darf nicht schlafen" von Steve Watson (Rezension)

Das Buch habe ich mir bereits vor über zwei Jahren gekauft..damals auf Grund vieler positiver Bewertungen; aber der Drang es zu lesen war dann doch nicht da. Irgendwie hat mich das Thema nicht so angesprochen.
Als ich mitbekam, dass es verfilmt wurde und der Film bald im Kino zu sehen sein wird, hab ich es endlich in die Hand genommen.

"Ich darf nicht schlafen" handelt von einer Frau, Christine, mit Amnesie. Nachts, wenn sie schläft, vergisst sie die Vorkommnisse des Tages. Sie hatte vor vielen Jahren einen Unfall und wacht jeden Morgen mit dem Wissen auf, das sie vor diesem Unfall hatte. Sie denkt eine junge Frau zu sein, kennt das Zimmer nicht, in dem sie schläft, kennt den Mann nicht, der neben ihr liegt..und erschrickt jedes mal aufs neue, wenn sie sich im Spiegel betrachtet oder ihre faltige Hand sieht. Die Erinnerungen an das Leben vor dem Unfall bestehen zu einem großen Teil.
Ihr Mann Ben, mit dem sie zusammen wohnt, ist der einzige Mensch, dem sie vertrauen will. Er erklärt ihr täglich ihre Situation und entscheidende Vorkommnisse der letzten Jahre. Sie will ihn lieben, so wie er sie liebt..eine starke Liebe, ohne die er sie sicher bereits aufgegeben hätte. Doch bedingungsloses Vertrauen, bedingungslose Liebe ist schwierig..Christine will sich, ihrem jetzigem Ich, näher kommen. Auf diese Weise möchte sie zu einem selbstständigerem Leben gelangen und es soll die Genesung vereinfachen. Sie beginnt Tagebuch zu schreiben..und bald an allem zu zweifeln.

Titel: Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
Autor/in: Steve Watson
Seitenzahl: 400
Preis: 9,99€

Verfilmung
Titel: Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
Originaltitel: Before I Go To Sleep
Kinostart D: 13. November 2014
Regie: Rowan Joffé
Mit: Nicole Kidman, Colin Firth, Mark Strong, Anne-Marie Duff
Alterfreigabe: 12 Jahre
Im Buch wird recht früh eine gewisse Spannung erzeugt, eine Spannung die zum Weiterlesen anregt. Ich wollte bald aber nur noch für des Rätsels Lösung weiterlesen und weniger zum Genießen. An vielen Stellen hat es sich gezogen. - Bis zum letzten Abschnitt. Hier kam wieder Spannung auf!! Und das Lesen hat wieder Spaß gemacht. Als endlich was passiert ist. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nachvollziehen, weshalb das Buch so positive Kritiken bekommen hat. Die Geschichte dahinter ist nämlich echt gut, somit stimmt auf jeden Fall der Rahmen.
Mir hat eben ein wenig das Lese-Vergnügen gefehlt. Lese-Vergnügen heißt für mich, ein Buch so zu lieben, dass man nach letzten Seite fast so traurig ist, als hätte man einen Freund verloren.
Dennoch, das Thema wurde so dargelegt, dass es unbedingt zum Nachdenken anregt. Man bekam viele Aspekte des schwierigen Lebens von Amnesie-Patienten zu bedenken und hat auch mit Christine an einigen Stellen mitgefühlt.

Das Buch hat mir besser gefallen als der Film, was ja ohnehin oft der Fall ist. Natürlich war die Spannung nicht mehr so da, wie es ohne vorheriges Lesen des Buches gewesen wäre, aber das war nicht der Hauptaspekt. Es wurden einige Vorkommnisse geändert, was mich teilweise sogar vermuten ließ, dass der Film ein anderes Ende bekommen soll als das Buch. Somit war die fehlende Spannung kaum ein Problem.
Die Stimmung im Film war einfach schlecht. Durchweg negativ, alles so dunkel und keine besonders gute musikalische Untermalung. Besonders der Charakter des Ben hat keinen Spaß gemacht..im Film wird er sehr verbittert dargestellt, während im Buch seine Liebe überwiegt. Natürlich ist es nicht einfach, jeden Morgen von seiner Frau als ein Fremder wahrgenommen zu werden aber im Buch war er der eben trotz allem der Hoffnungsvolle.
Insgesamt kann "Ich darf nicht schlafen"  mit Filmen, die das Thema Amnesie behandeln, nicht mithalten. Bezüglich des Genres vergleichbar mit "Memento", weniger mit "50 erste Dates".
Es hat mich gewundert, dass der Film nur 90 Minuten dauert - für einen Kinofilm kurz. Insgesamt würde ich "Ich darf nicht schlafen" als TV-Film als angemessen beurteilen, ihn im Kino laufen zu lassen erscheint mir jedoch etwas übertrieben. Das Künstlerische fehlt. 

Für das Buch gibt''s 3,5/5 Punkte, da doch die Spannung an einigen Stellen vorhanden war und mir die Grundidee gefallen hat. Irgendwo hat es eben doch gefesselt.
Der Film bekommt 3/5 Punkte.

Wie ist eure Meinung zu "Ich darf nicht schlafen?"?

xoxo, Ann-Christin

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