Montag, 17. August 2015

gelesen: "Bittersweet" von Miranda Beverly-Whittemore

Titel: Bittersweet
Autorin: Miranda Beverly-Whittemore
Verlaginsel taschenbuch
Seitenzahl: 418
Preis: 14,99€


Mabel und Ev teilen sich im College ein Zimmer. Genevra Katherine Winslow ist ein schlankes, schönes Mädchen aus reicher Familie, Mabel bewundert dieses Mädchen und alles was ein solches Leben mit sich bringt; sie sieht sich selbst als das genaue Gegenteil. Die beiden haben nichts gemein und verbringen trotz des gemeinsamen, knappen Wohnraums nie Zeit miteinander – bis ein Schicksalsschlag dies ändert. In Evs Familie gibt es einen Todesfall, der Ev stark trifft und die beiden kommen sich auf diese Weise näher. Mabel bekommt eine Einladung für den Sommer in Vermont, wo sich der Landsitz der Winslows befindet und nimmt diese überglücklich an.

Im Juni machen die beiden sich gemeinsam auf den Weg nach Vermont, um ihren Sommer dort gemeinsam zu genießen. Mabel kann ihr Glück kaum fassen, der Welt der Reichen und Schönen einen Besuch abstatten zu dürfen und gibt sich größte Mühe alles richtig zu machen, um nicht vorzeitig nach Hause geschickt zu werden. Sie taucht tief in die Familiengeschichte ein, stellt einige Nachforschungen an. Ihr auf diese Weise errungenes Wissen lässt ihr Bewunderung wachsen - doch mit der Zeit stößt sie nicht mehr nur auf bewundernswerte Fakten. Mabel findet Hinweise auf Intrigen, auf Lügen und Geheimnisse, die ihr Rätsel aufgeben, welche sie zu lösen versucht. Und bald wird Mabel klar, dass sie nicht alles haben kann: sie wünscht sich Gerechtigkeit, dass die Winslows die Rechnung für das, was sie getan haben, zahlen müssen. Doch kann sie dies fordern, obwohl sie selbst ein Teil von ihnen werden und bleiben möchte? Oder soll sie für die Gerechtigkeit auf all das verzichten, von dem sie schon so lange träumt? Mabel muss Entscheidung treffen…

Durch Agathe Knoblauch wurde ich auf das Buch aufmerksam. Sie erwähnte es in einem ihrer Videos mit der Anmerkung, dass die Geschichte an Revenge erinnern soll – eine Serie, die auch zu meinen Lieblingen zählt. Deshalb wusste ich: das Buch muss ich haben. Ich habe es für den Sommer aufgehoben, da ich es hierfür genau passend fand, geht es doch um einen Sommerurlaub.

Ist es ein Urlaubs-/Sommer-/Strandbuch? Für mich nicht. Ich fand den Einstieg in das Buch schwierig. Mit Mabel kam ich lange nicht klar. Sie ist ein komischer Mensch und dadurch als Hauptcharakter, aus dessen Sichtweise alles erzählt wird, schwierig. Sie kam mir direkt zu Anfang tatsächlich so vor, als wär sie der Psychopath in der Geschichte, was ihre Denkweise vermuten lässt. Mabel ist regelrecht besessen von den Winslows und Ev, sowie davon, ein Teil dieser Welt zu werden. Dazu kommen die Gedanken, die sie an ihre eigene Familie hat. Sie hat zwar selten Kontakt zu ihrer Mutter, doch möchte sie sie keinesfalls besuchen müssen. Ihr Albtraum ist es, dass sie von Winloch – so nennt sich der Landsitz der Winslows – vorzeitig weggeschickt wird und ihren restlichen Sommer deshalb bei ihrer Familie verbringen muss. Um das zu vermeiden würd sie (fast) alles tun. Dazu gelegentliche, merkwürdige Gedanken an ihren Bruder und in diesem Zusammenhang an ein einschneidendes Erlebnis in ihrer Vergangenheit. Mabels Gedankengänge sind größtenteils negativ, ita: für mich kein Sommerbuch!

Entsprechend hätte ich das Buch am liebsten schon nach ein paar Seiten wieder aus der Hand gelegt, da es für meine momentane Leselaune unpassend war. Gerettet hat sich das Buch vor dem Abbruch dadurch, dass ich nicht zu Hause war und dadurch keine wirkliche Alternative zur Hand hatte. Ohnehin breche ich Bücher in der Regel nicht ab, sobald ich sie angefangen haben. Entsprechend ging es dann doch weiter und nach einer Zeit war ich drin und hatte doch Spaß an der Geschichte, sodass ich mich tatsächlich aufs Weiterlesen gefreut habe und jede freie Minute nutzen wollte.

Die Geschichte kam für mich insbesondere mit der lieben Lu und Galway, Geschwister von Ev, in Gang. Die beiden sind die positiven Charaktere des Buchs, die sogar Mabel positiver machten.

Ohnehin schwindet der Eindruck der Psycho-Mabel, den ich zu Anfang hatte. Bei der Bevölkerung Winlochs kein Wunder.. und besonders Ev hat immer mehr die Rolle eingenommen, die zuvor ihre Zimmergenossin innehatte. Tatsächlich wurde Mabel mir immer sympathischer im Verlauf des Buchs. Besonders ganz am Ende, ist sie eine tolle Frau geworden. Hier kann man eine große Entwicklung einer Persönlichkeit mitverfolgen.

Auch ist es spannend, Mabel bei ihren Nachforschungen zu begleiten – ich wollte das Rätsel unbedingt gelöst haben. Die Geschichte, die dahinter steckt, finde ich gut!

Und der Vergleich zu Revenge? In meinen Augen kann man diesen Punkt bejahen. Eine reiche Familie, die einiges zu verschweigen hat. Die den Schein ward, das schöne Leben schätzt und alles versucht, um es nicht zu verlieren. Und das Mädchen, das hinter die Fassade blickt. Aber Revenge gefällt mir dann doch noch besser J

Brecht das Buch nicht ab, wenn es euch anfangs ähnlich schwer fällt wie mir. Es lohnt sich! Wäre ich zudem mit anderen Erwartungen an das Buch rangegangen, hätte keine leichte, fröhliche Sommerlektüre erwartet, so hätte ich wohl nicht mal beim Einstieg diese Schwierigkeiten gehabt. Ich empfehle es für den Herbst J

3,5/5 Punkte

Habt ihr Bittersweet gelesen?

xoxo, Ann-Christin

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