Autor/in: Samantha Young
Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 432
Preis: 9,99€
Dublin Street – Gefährliche Sehnsucht handelt von Jocelyn.
Jocelyn ist eine schöne Frau, die niemanden an sich heran lässt. Sie hat in
jungen Jahren ihre Familie verloren und versucht seitdem, Gefühle in jeglicher
Hinsicht zu vermeiden – keine Gefühle, keine Verletzung.
Jocelyn bzw. „Joss“ hat gerade ihr Studium beendet und
versucht sich nun als Schriftstellerin. Außerdem muss sie umziehen und findet
auf diese Weise ihr neues Zimmer in einer Wohnung in der Dublin Street. Ihre
neue Mitbewohnerin ist Elli, fröhlich, herzlich, freundlich. Sie schließt Joss
sofort ins Herz und möchte gerne eine Freundschaft mit ihrer neuen
Mitbewohnerin aufbauen. Es ist für Elli ungewohnt und schwierig, es mit einer
so verschlossenen Person wie Joss zu tun zu haben.
Und dann gibt es da noch Braden Carmichael, Ellis Bruder und
der Eigentümer des Apartments, in dem die beiden wohnen. Braden ist reich, ein
wenig arrogant und steht auf blonde, große, langbeinige, schlanke Frauen – ein
Bild, das nicht auf Jocelyn zutrifft. Und trotzdem setzt er alles daran, sie
für sich zu gewinnen. Zwischen den beiden besteht ein unübersehbares Knistern.
Für Jocelyn sind sexuelle Abenteuer nichts Neues und sie ist einem solchen
Arrangement mit einem sexy Mann zugeneigt. Doch Bradens Absichten sind andere –
ihm genügt nicht ihr Körper und er will hinter die Fassade dieser
verschlossenen, interessanten Frau blicken.
Der erste Teil der Edinburgh Love Stories – und sicher nicht
mein letzter!
Die Geschichte steckt voller Gefühle und an einigen Stellen
kamen mir Tränen, meist jedoch aus Freude und Rührung. Bereits der Prolog nimmt
den Leser mit und ist ein unerwartet krasser Einstieg in die Geschichte.
Jocelyn und Elli sind zwei eigentlich recht gegensätzliche
Charaktere und trotzdem beide durchaus sympathisch. Wohingegen ich Probleme
hatte, den Männern dieser Geschichte Sympathie entgegen zu bringen. Braden ist
tatsächlich ein ziemlich arroganter Mann, vollkommen von sich überzeugt. Er
lässt keine anderen Meinungen gelten und hält sich scheinbar für allwissend.
Auch sein üblicher Frauengeschmack weckt Abneigung in mir – die im Verlauf
auftretenden Frauen werden natürlich auch als klassische Dummchen dargestellt,
was amüsant ist. Im Gegensatz dazu beeindruckt Jocelyns Schlagfertigkeit,
Intelligenz und Stärke.
Schön sind die Szenen mit Ellis Familie zu lesen. Wie Joss
in den Kreis aufgenommen wird und dadurch bei Familienfeiern selbstverständlich
schon dazu gehört. Es macht Spaß, die Harmonie in diesen Kapiteln mitzuerleben.
Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in Jocelyns
Vergangenheit, zu Momenten mit ihren Eltern oder Dru. Dru war früher ihre beste
Freundin; früher, als alles noch gut war. Und auch im Zusammenhang mit Dru
kommt eine schreckliche Geschichte im Verlauf der Geschichte zu Tage. Dublin
Street ist nämlich nicht einfach nur eine romantische Erzählung, hier laufen
viele Facetten zusammen. Um nicht zu spoilern, kann ich darauf nun leider nicht
genauer eingehen. Einige der auftretenden Handlungsstränge können aber nicht
anders, als den Leser mitzunehmen. Spannung ist vorhanden!
Interessant ist das Vorgehen der Autorin, Gespräche von
Jocelyn mit ihrer Therapeutin einzufügen. In dem Versuch, den Tod ihrer Eltern
endlich zu verarbeiten, sucht Joss eine solche auf. Auf diese Weise sind für
den Leser gute Einblicke in ihre Psyche möglich. Zwar ist das Buch aus Jocelyns
Sicht geschrieben, doch bei ihrer Therapeutin spricht sie teilweiße Dinge aus,
die sie zuvor nicht zu denken gewagt hat.
Es dürfen natürlich auch die erotischen Momente zwischen
Joss und Braden nicht unerwähnt bleiben. Wer hier ein zweites Shades of Grey
erwartet liegt aber falsch. Es sind eher kurze und wenige Sequenzen, in denen
sexuelle Erlebnisse zwischen den beiden geschildert werden und diese sind nicht
in die Kategorie BDSM einzuordnen. Dennoch sollte bedacht werden, dass es sich
eben um einen erotischen Liebesroman handelt – für all diejenigen, denen das
gefällt, sicher eine super Wahl!
Das Buch will einen Hinweis darauf geben, dass es sich lohnt
und wichtig ist, im Hier und Jetzt zu leben, glücklich zu sein, Glück zu
genießen und sich von Angst nicht eingrenzen zu lassen. Auf diese Tatsachen
geht Samantha Young in ihrer Danksagung nochmal ein.
Es geht darum, das zu genießen, was man im Moment hat – und
sich den Genuss nicht von der Angst verderben zu lassen, was passieren
könnte..und wie es sich anfühlen wird, das Gute von heute zu verlieren. Auch
Jocelyns Therapeutin gibt ihr diesen Rat – und eine wundervolle Geschichte
beginnt, die ihr Leben verändern wird.
Diese Weisheiten sollte ein jeder sich zu Herzen nehmen und
anschließend den Versuch wagen, ein übermäßiges Grübeln durch ein bisschen mehr
Genießen zu ersetzen!
Es war mein erstes Buch von Samantha Young aber ich bin mir
jetzt schon sicher, dass viele weiter folgen werden. Diese Frau kann so viel
Gefühl rüber bringen! Das liebe ich. Bücher die zu Tränen rühren und fesseln,
die den Leser auch außerhalb des Lesens in der Welt des Buches festhalten und
darüber nachdenken lassen.
Ich freue mich, dass ich den zweiten Teil der Edinburgh Love
Storys, London Road, bereits zu Hause liegen haben, sodass auch der mir bald
schöne Lesestunden bringen wird J
5/5 Punkten!
Habt ihr schon einen Band der Edinburgh Love-Storys gelesen?
xoxo, Ann-Christin
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