Titel:
Provenzalische Verwicklungen
Autor: Sophie Bonnet
Verlag: blanvalet
Seitenzahl: 336
Preis: 9,99 €
Verlag: blanvalet
Seitenzahl: 336
Preis: 9,99 €
Pierre Durand war Kommissar in Paris, bevor er sich – mehr oder
weniger freiwillig – dazu entschied, in die Provence zu ziehen. Hier ist er nun
der Dorfpolizist in Sainte-Valérie. Besonders große Verbrechen gibt es hier allerdings
selten zu untersuchen – bis ein Mord gemeldet wird. Im Weinkeller eines Hotels
wird ein toter Mann gefunden, makaber inszeniert: der Täter hat ein Rezept für
Coq au Vin neben der Leiche hinterlassen, inklusive der notwendigen Gewürze. Das
Motiv? Der Täter? –mögliche Theorien sind hier ebenso wie Alibis reichlich
vorhanden.
Und eigentlich sollte dieses Verbrechen nun ohnehin keine
weitere Beachtung von Pierre Durand erhalten, die Zuständigkeiten sind hier
nämlich eindeutig geregelt: sie liegen bei der police nationale. Schnell ist Commisaire
Barthemely vor Ort und wünscht keine Unterstützung der police municipale, insbesondere nicht von Pierre Durand. Durand ist
damit allerdings gar nicht einverstanden und beginnt seine eigenen
Ermittlungen, die ihm umso wichtiger erscheinen, als ein weiteres Rezept
umgesetzt wird..
Obwohl „Bretonische Verhältnisse“ mich nicht vollkommen
überzeugen konnte, bekam ich dann doch bald Lust, die Reihe weiter zu lesen.
Grund dafür war wohl „Todesherz“ von Karen Rose, nachdem ich so gar keine Lust
mehr auf einen weiteren typisch amerikanischen Thriller/Krimi hatte.
Stattdessen sehnte ich mich nach der Eleganz Frankreichs, dem Vornehmen, dem Filigranen,
dem Detail, dem Bedachten und Idyllischen.. obwohl weder Banalec, noch Bonnet
Franzosen sind, sind in meinen Augen die Attribute Frankreichs gut in ihren
Büchern integriert und lassen den Leser in das französische Leben eintauchen.
Und tatsächlich wollte ich „Bretonische Brandungen“ als den
zweiten Teil der Dupin-Reihe lesen, um mich von der Reihe doch noch überzeugen
zu lassen. Der einzige Grund, weshalb es dann „Provenzalische Verwicklungen“
wurde ist ein für mich ganz selbstverständlicher, für andere vielleicht lächerlicher:
es passte besser zur Jahreszeit. Sommerbücher sind für mich erst wieder im
Sommer dran und dann geht es auch mit Dupin weiter :)
„Provenzalische Verwicklungen“ konnte mich vollkommen
überzeugen. Pierre Durand ist ein Commisaire, der seinen Abschied von Paris
nicht allzu sehr bereut – ihm geht es gut in der Provence, er fühlt sich zu
Hause. Die bekannte große Sehnsucht nach Paris derjeniger, die Mal dort gelebt
haben, verkörpert Durand nicht. Er ist ein positiver und freundlicher Mensch. Er
hat in der Provence natürlich auch ein Liebesleben, von dem der Leser in der
Geschichte lesen kann..dies auf eine ganz bezaubernde Weise – nicht annähernd
mit der „Romanze“ bei Karen Rose zu vergleichen.
Das Verbrechen, in dem ermittelt wird, fand ich interessant
und einfallsreich, etwas Neues. Und für mich war die Auflösung nicht
vorhersehbar, was ich auch immer schätze, überrascht zu werden.
Eine kurze Sequenz spielt übrigens auch in Paris :) Durand
läuft durch Paris, an einigen bekannten Plätzen vorbei, sitzt in seinem
liebsten Café. Tatsächlich war die wunderschöne Stadt Paris bisher der einzige Fleck Frankreichs, der mein Interesse gewonnen hatte. Doch war hier wirklich viel des Charmes
der Provence spürbar und das ohne übertrieben lange Beschreibungen der
Landschaft.
Übrigens hat mich auch das Cover begeistert. Wunderschöne,
starke Farben und ein Einblick auf die schönen Gebäude und Gassen.
Ein rundum gelungenes Buch, das den Leser in das Typische Frankreichs
eintauchen lässt, doch ohne auf Klischees zurückzugreifen.
5/5 Punkte
Welchen Frankreich-Krimi könnt ihr empfehlen?
xoxo, Ann-Christin
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